6 Tipps zum Umgang mit Latex Kleidung


Latex Kleidung ist nicht nur für einen ganz speziellen Fetisch, sie braucht auch beim Anziehen, während dem Tragen, beim Ausziehen, beim Waschen, der Pflege und schließlich bei der Lagerung viel Aufmerksamkeit. Der bekannte Latexfetisch ist also viel mehr als anziehen, Spaß haben und wieder ausziehen. Rund herum braucht es viel Geduld und Pflege. Erfahrene Liebhaber von Latex machen daraus ein Ritual, steigern so ihre Vorfreude und machen das Ausleben ihres Fetischs um ein Vielfaches erotischer.

Wir verraten dir, mit welchen simplen Tricks du mit deiner Latexkleidung länger Spaß hast. So können sich Latex Dessous zu langjährigen Begleitern für aufregende Nächte entwickeln.

Anziehen

Aus dem Schrank ziehen und reinschlüpfen, wie in normalen Klamotten, kann man in Latex leider nicht. Ein kleines Beispiel: Beim Versuch einfach in deinen Latex Body hineinzuschlüpfen, würdest du wahrscheinlich nach wenigen Zentimetern, im wahrsten Sinne des Wortes, stecken bleiben. Und zwar aus folgendem Grund:

Jeder weiß, wenn etwas stecken bleibt, braucht es nur die richtige Schmierung und schon flutscht wieder alles. Aber auch hier gilt wieder, Latex ist zwar ein sehr flexibles Material, aber bedarf der richtigen Handhabung. Nicht jedes Schmiermittel eignet sich, es kommen grundsätzlich nur zwei in Frage. Silikonöl und Talkumpuder. Ganz den individuellen Vorlieben entsprechend, verwendet man entweder das eine oder das andere. Mag man es eher flutschig greift man zum Silikonöl, wer ein angenehm trockenes Gleiten bevorzugt entscheidet sich für das Talkumpuder.

Ist man nun der „flutschige Typ“ und hat sich für das Silikonöl entschieden, ist unbedingt darauf zu achten, dass reines Silikonöl ohne Zusätze verwendet wird. Auf keinen Fall sollten andere fetthaltige Flüssigkeiten wie Cremes oder Lotions verwendet werden. Auch Babyöl und Speiseöl sind Tabu, ja auch das sonst so tolle Olivenöl stößt bei Latex an seine Grenzen. All diese Flüssigkeiten enthalten Stoffe, die Latex angreifen und dessen Struktur verändern können. Das Material kann seinen Glanz verlieren oder sogar spröde und somit unbrauchbar werden.

Bei der Verwendung von Talkumpuder gilt ähnliches. Auch dieses sollte frei von Zusätzen und unparfümiert sein. Genauso ist davon abzuraten, jegliche andere Art von Puder zu verwenden. Auch Babypuder sollte man nur im äußersten Notfall nutzen. Die hier enthaltenen hautpflegenden Inhaltsstoffe können dem Latex schaden. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, sollte man Babypuder also nur mit so wenigen Zusätzen wie möglich verwenden.

Nachdem du nun ganz easy in dein Latex Outfit „hineingeflutscht“ bist, musst du keine Angst haben gleich wieder „herauszuflutschen“. Das Latex kommt auf Körpertemperatur und schmiegt sich so eng an dich, dass ein unbeabsichtigtes hinausgleiten kaum möglich ist.

 

Wichtig: Vor dem Anziehen deiner Latexkleidung solltest du duschen oder ein Bad nehmen. Keine Cremes oder Lotions benutzen. Kein Deo oder Parfüm auftragen, weder auf deine Haut noch auf das Latex.

Latex saugt all diese Flüssigkeiten und auch den Körpereigenen Schweiß auf. Das ist seiner Langlebigkeit nicht gerade zuträglich. Mehr dazu unter dem Punkt Pflege.



 

Während dem Tragen

Du kannst dich in deiner Latexkleidung genauso frei bewegen wie in jedem anderen Kleidungsstück auch. Es gibt dennoch ein paar Kleinigkeiten, auf die du achten solltest.

Vorsicht vor spitzen Gegenständen oder spitzen Ecken, z.B. von Tischen oder anderen Möbelstücken. Im Grunde kannst du hier an einen Luftballon denken. Gegenstände welche so spitz sind, dass sie einen Luftballon zum Platzen bringen würden, sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch schlecht für deine Latexkleidung.

Direkte Sonneneinstrahlung kann sich schlecht auf das Material auswirken. Du solltest es nach Möglichkeit vermeiden, deinen Latex Body zum Sonnenbaden an den Strand anzuziehen. Wenn Latex zu lange direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, macht sich bereits nach wenigen Minuten ein Bleicheffekt bemerkbar.

Schmuck, welcher mit der Latex Kleidung in Berührung kommt, kann abfärben und Rückstände auf dem Material hinterlassen. Das gleiche gilt auch für Accessoires aus Leder oder Kunstleder. Du solltest also genau aufpassen, mit welchen Accessoires und Kleidungsstücken du dein Latex Outfit kombinierst. Wo wir gerade von anderen Kleidungsstücken sprechen, achte auf etwaige Ösen und Haken sowie Reisverschlüsse. Diese könnten mit ihren Spitzen Ecken dem Latex zusätzlich Schaden.



 

Achtung Raucher: Finger, welche mit Nikotin in Berührung kamen, beispielsweise aus dem Rauch einer Zigarette, können abfärben und hässliche Rückstände auf dem Latex hinterlassen. Nikotin dringt direkt in das Latex ein und zerstört es so von innen. Denn der Umstand, dass Latex ein Naturprodukt ist, macht es anfälliger für äußere Einflüsse.



Ausziehen

Wer beim Anziehen seiner Latexkleidung unsere obigen Tipps beachtet hat, der kommt auch ziemlich leicht wieder heraus. Sollte das Kleidungsstück nicht wie von selbst vom Körper gleiten, solltest du mit etwas Silikonöl oder Talkumpuder nachhelfen.

Mit grober Kraft am Latex zu ziehen sollte vermieden werden. Grade an den Kanten reißt das sonst elastische Material sehr einfach ein. Einige erfahrene Liebhaber von Latexkleidung schwören auf das gegenseitige Ausziehen ihrer Kleidung mit Baumwollhandschuhen. Wesentlich erotischer wird es allerdings, wenn man sich die Latexkleidung gegenseitig unter der Dusche vom Körper streift.



 

Übrigens: Dem Material schadet es nicht, wenn es sich beim Ausziehen von Innen nach Außen stülpt.



 

Wäsche

Während des Tragens der Latexkleidung kann dein Körper Rückstände am Material hinterlassen. Das ist ganz normal und passiert, ob du ein T-Shirt oder einen Latex Body trägst, gleichermaßen. Bei diesen Rückständen handelt es sich vor allem um Schweiß und Fett, welches über die Haut abgegeben wird. Hautschuppen – von denen wir pro Tag so einige verlieren – bleiben ebenfalls an deiner Latexkleidung haften. Auch das Silikonöl oder Talkum welches du zum An- und- Ausziehen aufgetragen hast, kann durch waschen wieder entfernt werden.

Genauso wie es viele unterschiedliche Fetische gibt, gibt es auch verschiedene Vorlieben bei der Reinigung von Latex Kleidung. Maschinenwäsche ist hier ebenso möglich wie die Wäsche von Hand. Auf einige Feinheiten sollte allerdings geachtet werden.

 

Maschinenwäsche:

Grade bei größeren Mengen bietet es sich an, die Waschmaschine zu nutzen. Waschmittel, welches du sonst für deine normalen Klamotten verwendest, kannst du auch für dein Latex Kleid verwenden. Allerdings nur, solange es kein Pulverwaschmittel oder spezielles Color-Waschmittel ist, oder Weichspüler enthält. Sollte deine Waschmaschine über kein Wollwiegeprogramm verfügen, oder es nicht erlauben die Schleuderzahl auf null zu stellen, ist von der Maschinenwäsche jedoch gänzlich abzuraten. Sobald deine Latexkleidung nämlich den Schleudergang durchläuft, besteht die Gefahr, dass die Oberfläche der Trommel das Latex zerkratzt. Die Möglichkeit, dass aufgrund von Wassereinschlüssen in der Kleidung beim Schleudern eine Unwucht in der Maschine entsteht und diese so zerstört, besteht zusätzlich.

 

Handwäsche:

Bei der Wäsche von Hand empfehlen sich Reiniger, die speziell für die Entfernung von Fett gedacht sind. So eignet sich ganz normales Spülmittel aus der Küche hervorragend, solange es keine Zusatzstoffe wie Aloe Vera, oder hautpflegende Lotionen enthält. In seiner einfachsten Form eignet sich auch Haarwaschmittel als Reiniger. Hast du den passenden Reiniger parat, brauchst du nur noch das passende Gefäß für Wasser, Latex Kleid und Reiniger. Als ideal stellt sich hierbei die Badewanne heraus. Die ganze Badewanne volllaufen zu lassen ist gar nicht nötig, sie bis zu ca. 1/5 mit mindestens 25°C warmem Wasser zu füllen reicht aus.

Der Wassertemperatur sind nach oben eigentlich kaum Grenzen gesetzt. Je wärmer, desto größer der Reinigungseffekt, kochen sollte das Wasser allerdings nicht. Danach einfach eine haselnussgroße Menge Reiniger hinzugeben und deine Latexkleidung einzeln hineinlegen. Ein Bad sollte ca. 10 Minuten pro Kleidungsstück betragen. Echte Streber wenden ihre Kleidung zusätzlich und reiben mit einem Tuch oder ihren Händen die Oberfläche ab, das ist allerdings kein Muss.

Wenn dein Latex Body gewaschen ist, hängst du ihn einfach zum Trocknen auf. Hierbei bedarf es keiner Besonderen Vorsicht oder anderer Maßnahmen. Nur auf Wäscheklammern sollte man verzichten und stattdessen einen Bügel verwenden. Wer möchte kann nun zum Föhn greifen und seine Latex Kleidung trocken föhnen. Dabei nicht zu lange mit dem Föhn auf einer Stelle bleiben. Schon nach fünf Minuten ist alles blitzsauber und wieder trocken. Textile Teile, wie beispielsweise der Reisverschluss an deinem Latex Kleid, brauchen etwas länger zum Trocknen.

Deinen Latex Body im Wäschetrockner zu trocken ist generell nicht empfehlenswert. Diese Prozedur übersteht nur spezielles Chloriertes Latex und das auch nicht länger als 10 Minuten. Die Trockenprogramme, welche sonst für deine normalen Klamotten zuständig sind, können dafür sorgen, dass deine Latexkleidung an der Trommel verklebt.



 

Übrigens: Solltest du nach dem Waschen noch Flecke auf dem Latex vorfinden, keine Angst. Dabei handelt es sich um Wassereinschlüsse, welche nach einiger Zeit wieder verschwinden.



 

Pflege

Nach dem Waschen ist vor dem Anziehen, jetzt geht es an die richtige Pflege deiner Latex Kleidung. Je nach individueller Vorliebe kannst du auch hier wieder entweder Silikonöl oder Talkumpuder verwenden.

 

Pflege mit Talkumpuder

Richtig talkumieren will gelernt sein. Bevor du mit dem Talkumieren beginnst, sorgst du mit einem trockenen, weichen Tuch dafür, dass dein Latex Body komplett trocken ist. In der Luft herumwirbelndes Talkum welches eingeatmet wird, kann nicht von der Lunge abgebaut werden. Das heißt, wer Talkum einatmet, setzt sich der Gefahr von Ablagerungen in  der Lunge aus. Diese gelten als Auslöser der bekannten Latexallergie. Um diesem Umstand vorzubeugen empfiehlt sich folgendes: Gib deine Latexkleidung zusammen mit etwas Talkumpuder, etwa einen Löffel voll, in einen Plastiksack der sich fest verschließen lässt. Ist der Sack gut verschlossen – am Besten luftdicht – schüttelst du ihn einige Male gut durch. So stellst du sicher, dass sich das Talkumpuder gleichmäßig auf dem gesamten Latex Body verteilt. Diese Methode eignet sich besonders für helle Latex Kleidung, da sie zusätzlichen Verfärbungen vorbeugt.

 

Pflege mit Silikonöl

Die Pflege deines Latex Bodys mit Silkonöl gestaltet sich etwas einfacher. Du solltest lediglich darauf achten, ein fusselfreies und saugstarkes Tuch ohne harte Strukturen zu verwenden. Saugstark, da nur geringe Mengen des Silikonöls verwendet, dafür aber großflächig aufgetragen werden sollten. Silkonöl gilt als wahres Wundermittel oder Allheilmittel für Latex. Kleinen grauen Stellen, hervorgerufen durch UV-Strahlung, oder Abdrücken von Kleiderbügeln kann man mit Silikonöl zu Leibe rücken und so dafür sorgen, dass der Latex Body wieder in altem Glanz erstrahlt.



 

Achtung: Silikonöl kann dafür sorgen, dass das Laufen über den heimischen Fußboden in unfreiwillige Rutschpartien ausartet. Wer etwas Silikonöl auf seinem Fußboden verschüttet, sollte also schleunigst zum fettlösenden Reiniger greifen und diese Stellen gründlich säubern.



 

Lagerung

Die richtige Lagerung deiner Latexkleidung kann das nächste Anziehen um einiges erleichtern und beschleunigen. Wer sein Latex Kleid geschützt vor Staub lagert, spart sich viel Zeit vor dem nächsten Tragen. Staub von Latex zu entfernen ist nämlich genau das, was man gemeinhin als „Sisyphusarbeit“ bezeichnet. Als nächstes sei gesagt, dass sich durch falsche Lagerung dauerhafte Falten im Material bilden können. Es empfiehlt sich also, Latexkleidung hängend in Kleidersäcken zu lagern. Hierbei sollte man auf die Wahl der Bügel achten. Plastik eignet sich gut, gummiertes Plastik noch besser. Von Materialien wie Metall und behandeltem Holz ist abzuraten. Kleidersäcke aus gefärbtem Plastik neigen dazu, Farbrückstände auf der Latexkleidung zu hinterlassen. Transparente Kleidersäcke sind am unbedenklichsten. Diese enthalten zwar auch Weichmacher, allerdings in so geringem Maße, dass es als für Latex ungefährlich gilt. Wer sich um Bügel keine Gedanken machen möchte, lagert seine Latex Kleider und Latex Bodys einfach liegend in Kleidersäcken.

Wenn du deine Latexkleidung zu Hause im Kleiderschrank aufbewahrst, machst du also schon vieles richtig. Wer in Erwägung zieht, seine Latex Kleidung in der Garage zu lagern, sollte sie zumindest im Winter doch wieder im Haus oder der Wohnung unterbringen. Temperaturschwankungen, grade im Winter, sind dem Material nämlich nicht zuträglich. Der heimische Kleiderschrank bietet neben der stabilen Temperatur noch zwei weitere Vorteile: Trockenheit und Schutz vor Lichtquellen.



 

Zum Ende noch ein Bonustipp:

Wer seiner Latexkleidung zu extra Glanz verhelfen möchte kann folgendes tun: Nachdem du deinen Latex Body in der Badewanne gewaschen hast, lässt du das Wasser ab und füllst neues wieder ein, aber nur so viel, dass dein Kleidungsstück gerade so unter Wasser ist. Nun gibst du ca. einen Teelöffel Silikonöl hinzu und ziehst deine Latexkleidung wiederholt durch die entstandene Lösung. Dann aufhängen und abtropfen lassen. Et Voilá – Hochglanz!